Pferde sind nicht nur edle und schöne Tiere, sondern seit Jahrtausenden wichtige Helfer: Sie tragen Menschen über weite Strecken und transportieren auch schwere Lasten.
Aussehen
Pferde gehören zu den so genannten Einhufern: Dieser Name
beschreibt das typische Merkmal, das sie von allen anderen
Huftieren unterscheidet:
Nur die Mittelzehe ihres Hufes ist in Form eines einzigen
Hufs entwickelt. Von den übrigen Zehen sind nur winzige Reste
übrig.
Der Kopf der Pferde ist groß und länglich. Die Augen sitzen an
den Seiten des Kopfes und die Oberlippe ist zu den samtweichen
Nüstern ausgebildet. Typisch sind außerdem die Mähne und der
Schweif.
Die vier langen Beine machen die Pferde zu schnellen Läufern.
So kann ein Rennpferd bis zu 60 Stundenkilometer schnell sein.
Je nachdem, zu welcher Rasse sie gehören, können Pferde sehr
schmal gebaut sein wie ein Rennpferd oder stämmig wie ein
Arbeitspferd.
Rassen und Arten
Zur Gattung der Pferde gehören fünf Untergattungen:
Dies sind die Zebras, die Grévy-Zebras, die Wildpferde, die
Asiatischen Wildesel und die Afrikanischen Wildesel.
Insgesamt gibt es nur sechs Arten, aber mehrere Unterarten.
Zu den früher in Europa und Asien heimischen Wildpferden
gehören der Tarpan, das Przewalski-Pferd sowie zwei Unterarten
des europäischen Waldwildpferdes.
Lange dachte man, dass das Urwild- oder Przewalski-Pferd der
Vorfahr unseres Hauspferdes sei. Heute weiß man, dass sie lediglich einen gemeinsamen Vorfahren hatten und sich vor 120.000 bis 140.000 Jahren auseinander entwickelten. Vorfahren des Hauspferds sind vermutlich der Wald- oder der Steppentarpan.
Heute gibt es eine Vielzahl von Pferderassen, die vom Menschen
gezüchtet wurden. Sie werden in unterschiedliche Gruppen
zusammengefasst:
Vollblüter haben einen relativ langen Körper und schmalen Kopf
und sind sehr temperamentvoll.
Die so genannten Halbblüter wurden mit ruhigeren Pferden
gekreuzt, zu ihnen gehören zum Beispiel die Trakehner Pferde
und die Hannoveraner.
Die dritte Gruppe sind die Kaltblüter: Sie sind schwere, kräftige
Arbeitspferde mit einem mächtigen Kopf und einem starken Nacken.
Eine der bekanntesten und ältesten Rassen von ihnen ist der
Französische Ardenner.
Er stammt vermutlich vom prähistorischen Solutré-Pferd ab
und wurde schon zur Zeit der alten Römer als Zug- und
Kriegspferd verwendet. Sie werden 1,55 bis 1,65 Meter groß.
Wie bei vielen Kaltblütern sind auch ihre Beine an der Unterseite
lang behaart.
Das Fell von Pferden kann verschiedene Farben haben, von
Schwarz über Beige und Braun bis Weiß. Weiße Pferde nennt man
Schimmel. Sie kommen allerdings dunkel zur Welt und werden erst
im Lauf von zwei bis zwölf Jahren weiß.
In einem bestimmten Stadium des Farbwechsels haben
die Tiere dunkle Punkte oder kreisförmige Flecken im Fell -
dann heißen sie Apfelschimmel.
Meist werden sie mit zunehmendem Alter ganz Weiß. Manche von
ihnen behalten diese Flecken jedoch ein Leben lang.
Lebenserwartung
Bei guter Pflege und artgerechter Haltung können Hauspferde e
twa 30 Jahre alt werden, manche sogar noch älter. Wildpferde
erreichen dagegen kein so hohes Alter.
Das Alter der Pferde kann man an der Form ihrer Zähne ablesen.
Im Alter von zweieinhalb bis viereinhalb Jahren verlieren Pferde
ihre Milchzähne und bekommen ihre richtigen Zähne.
Je nach Alter haben sie unterschiedlich viele und tiefe schwarze Vertiefungen, an denen Pferdekenner das Alter bestimmen können.